Wie die Gedanken den kleinen Drachen machtlos machten

Die ersten Strahlen der Sonne streiften die Nase des kleinen Drachens, er musste niesen, blinzelte und öffnete die Augen. Er wollte sich aufsetzen, doch irgendetwas hinderte ihn daran. Die wärmende Sonne verblasste plötzlich und die Gedanken der Nacht kamen wieder hoch.  Draki versuchte es zu verdrängen, sich an die warme Sonne zu erinnern, doch das funktionierte nicht, immer wieder fing er erneut an zu grübeln, die Gedanken kamen zurück, wieso nur konnte er nicht glücklich sein? Wieso hinterfragte er stets alles und sah Dinge so negativ?

Es geschehen viele Dinge, oft wohl gar nicht mit bösen Absichten, doch es ändert nichts an den Auswirkungen die diese haben. Es sind die Kleinigkeiten, erinnert sich Draki. Es ist nicht so lange her, da fühlte er sich allein, lief durch den dunklen Wald und wusste nicht wohin er gehen sollte. Da hörte er Stimmen, vorsichtig lief er zu ihnen hinüber und nach kurzem Beschnuppern schloss er sich ihnen an. Sie gingen zusammen durch den großen Wald, schlürften leckere Früchte und wanderten so durch den Wald, der nun gar nicht mehr bedrohlich dunkel sondern viel mehr farbenfroh und lebendig wirkte. Die drei trafen sich immer wieder im Wald, um gemeinsam ein paar schöne Stunden zu verbringen und Draki freundete sich mit ihnen an. Er fühlte sich geborgen und wohl, so dass er immer mehr Zeit vor allem mit Balify verbringen wollte. Balify tat ihm gut, mochte ihn wie er ist und war super flauschig. Doch war Balify manchmal auch faul und verpeilt und stoß Draki so unwissender weise öfter mal gegen den Kopf.

So erinnert sich Draki an den Tag, wo Balify ihn fragte, ob sie zusammen in den Tannenwald gehen wollten, um neue Kleidung und Einrichtung zu ergattern. Irgendwie machte es Draki stolz und glücklich und er überlegte bereits, wann und wo sie hingehen könnten. Doch Balify zeigte kein Interesse mehr, fand keine Zeit oder war nie in der richtigen Stimmung, um den Tannenwald zu besuchen. Draki fand es schade, hat es dann jedoch abgehakt und wurde traurig, als Balify ihm erzählte, wie er letztens im Tannenwald war und was er tolles ergattert hatte. Vielleicht bin ich nicht die richtige Begleitung, dachte sich Draki, vielleicht ist es gut so. Er versuchte sich nichts anmerken zu lassen und schlug immer wieder Dinge vor, die er gern unternehmen würde: Schwimmen,  Toben, Klettern, verschiedene Sportspiele, Treffen mit Freunden auch Kartenspielen wollte er zu gern. Balify war zunächst begeistert von allem, doch fand dann keine Zeit oder keine Lust sich zu motivieren. Draki versuchte sich damit abzufinden, dass er wohl für Balify nicht gut genug sei, um raus zu gehen, um außerhalb der Höhle etwas Schönes mit ihm zu machen. Doch es machte Draki immer wieder traurig. Er schlug etwas vor und dann fiel es unter den Tisch, schien wohl zu unwichtig zu sein…und stets das Gefühl, das andere Personen und Aktivitäten wichtiger sind, eine höhere Priorität hatten.

Letztendlich wurden auch die Spaziergänge im Wald weniger, die ausgelassenen Abende und Draki musste sich neuen Aktivitäten widmen, fing wieder an mit alten Bekannten etwas im dunklen Wald zu unternehmen, doch es machte ihn nicht wirklich glücklich. Vielleicht hatte er sich zu sehr an Balify gewöhnt? Vielleicht hatte er sich auch alles zu sehr an sich heran gelassen? Vielleicht ist Balify nur faul und sieht gar nicht, dass er Draki damit verletzte, wie er sich verhält? Vielleicht taten sie sich gar nicht so gut, wie zunächst gedacht?

Draki saß auf seinem Bett, grübelte und dachte nach, während vereinzelt Tränen über seine Wangen kullerten. Er fühlte sich allein, wusste nicht mehr was er denken sollte und kuschelte sich wieder ins Bett, in der Hoffnung, dass das Gefühl bald vorbei ist und er nicht weiter fauchend da saß, Angst alles in Brant zu setzen, nur weil er das Gefühl hat verletzt worden zu sein und für andere so unwichtig….

~Dely

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