Viel Abwechslung bot das erste Augustwochenende in Deutschland: Wacken, Conquest und MPS Köln waren nur einige davon. Dementsprechend musste entschieden werden, welche Bands, welche Stadt und welche Atmosphäre vom 31.07.-02.08.2015 Priorität hatte. Das MPS Köln stellte sich als sehr gute Entscheidung heraus, denn bei 30-40 Grad im Schatten, mit strahlend blauem Himmel, erfrischender Musik und einem Badesee direkt im Gelände kam wohl keiner auf die Idee, mit den Wackenbesuchern im Norden bei Matsch und Regen tauschen zu wollen.
Mit strahlendem Sonnenschein wurden die Besucher am Samstagmorgen in Köln am „Frühlinger See“ begrüßt. Dort erwartete sie ein grünes Gelände mit einem großen Badesee, der sich durch kleinere Kanäle durch das halbe MPS Gelände zog. Viele Grünflächen und Bäume boten gemütliche Liegeflächen im Schatten oder direkt am Wasser. Die kleine Brücke diente zum Übersetzen von der einen „Insel“ mit der Volk-Bühne zur anderen mit der Festival-Bühne, daher kam es hier teilweise zum Stocken, wenn die Bands parallel spielten.
Da der See und die Grünflächen normalerweise kostenfrei zur Benutzung stehen, fanden sich schon in der Früh einige Tagesbesucher ein, die verwirrt vor den Kassen standen, da diese nichts von der Veranstaltung wussten. So stand auch ein älteres Pärchen kurz nach 10 Uhr mit Campingstühlen, Proviant, Strickzeug und gepacktem Trolly vor der Kasse und lies sich beraten, wie sie denn den sonnigen Tag auf dem Gelände verbringen konnten. Kurz nach Einlass hatten sich die beiden in einem schattigen Plätzchen eingerichtet, genossen den leichten Trubel, die Musik und entspannten. Diesem Beispiel folgten auch viele Tagesgäste am frühen Morgen: langsame Schlenderrunden wurden gedreht, gemütlich auf der Wiese gechilled, im Wasser geplantscht und ausgeruht. Der Vormittag schien für viele eine Erholung von der Woche darzustellen.
Gegen Mittag wurde das Treiben auf dem Kölner MPS etwas lauter und lebendiger: Versengold spielte diverse neue Lieder ihres an diesem Wochenende veröffentlichten Albums “Zeitlos“. Die Fans konnten natürlich schon das ein oder andere bekannte Lied wie „Zeitlos“ oder „Hoch die Krüge“ mitsingen, bei den neueren Songs hingegen verstummte die Menge und lauschte angespannt. Selbstverständlich war der Andrang dementsprechend groß, um das neue Album vor Ort zu ergattern. Die Gaukler munterten das Volk mit Diabolo spielen und dem Feuerjonglieren auf, wo des häufigeren ganz „ausversehen“ das Diabolo in der Menge landete, die Feuerfakeln in der Nähe der Kinder oder diese sie versuchen sollten auszupusten.
Während Versengold, Samo, Duivelspack, Saor Patrol, Rapalje und MR. Hurley & Die Pulveraffen für gute Stimmung und Musik sorgten, konnte beim Beerenweinstand ein kühles Getränk erlangt werden, der Traumapfel ist hier sehr zu empfehlen. Aus Bratapfel und einer Prise Zimt ist er kalt sehr angenehm zu genießen. Wem dies als Abkühlung nicht reichte, der konnte eine Runde im Frühlinger See drehen oder ohne Badesachen die Füße abkühlen. Auch ein Schläfchen im Schatten auf der Wiese bei mittelalterlichen Klängen genossen einige Besucher, um dann wohl vollgetankt mit Energie beim Abend-/Nachtkonzert von Omnia, Samo, Ye Banished Privateers oder Knasterbart auszurasten.
Aufgrund der Lage des Kölner MPS endete die letzte Band schon um 23 Uhr, so dass auch der Pestumzug und sonstige Ereignisse recht früh zum Ende kommen mussten. Um 1 Uhr war die Veranstaltung am Samstag dann offiziell zu Ende. Einige Besucher genossen noch eine letzte Abkühlung im See, andere das Ye Banished Privateers unplugged Konzert an der Taverne und ein paar nette Gespräche u.a. mit den Bandmitgliedern von Versengold oder Rapalje.
Der Sonntag unterschied sich von der Atmosphäre her nicht großartig vom Samstag, ab 11 Uhr füllte sich das Mittelaltergelände, das Wetter meinte es wohl gut, denn die Sonne zeigte mit voller Kraft Präsens und motivierte in die Natur zum Frühlinger See zu kommen. Bis 20 Uhr spielten auch heute sechs der gestrigen Bands und verhalfen zu entspannen und einfach ab zu schalten. Durch die Verteilung der Händlerstände auf dem gewundenem Gelände, konnte beim gemütlichen Bummeln schon ein paar Stunden vergehen und die ein oder anderen kleinen Mitbringsel gefunden werden. Z.B. bei dem kleinen Handtöpfermeister, welcher die Tassen, Schüsseln und Becher mit kleinen niedlichen Figuren wie Drachen, Eulen oder Trollen verziert. Ganz individuell, handgemachte und einzigartige Gegenstände konnten hier aus Ton erlangt werden.
Das erste August Wochenende auf dem MPS Köln war ein perfektes Erholungswochenende, mit gemütlicher Stimmung, viel Entspannung, Sonne satt und einem wundervollem Ausblick. Jeder, der gern abschalten und in eine andere Welt abtauchen wollte, kam auf dem MPS Köln voll auf seine Kosten. Bei entspannter Musik und tollen Menschen konnte sogar mit bösartig aussehenden Orks und rosa Elfen gebadet werden. Ein Wochenende in der Natur mit verschiedenen Menschen und Kreaturen kann auch in 2016 hier wieder erlebt werden!
~Dely~
Zum MPS Köln: Website
