Trotz bedeckten Himmel wardieVorfreude Samstag morgends groß, denn dieses Mal wurde schon ab 11:00 Uhr das Festivalgelände des MPS Telgte für die Besuchr geöffnet und nicht erst ab 12:00 Uhr oder später wie sonst. Mit der Hoffnung auf gutes Wetter zog auch ich meine ausbaufähige Mittelalterkleidung an und begab mich in die Schlange.
Während das MPS vom 16.-17. August 2014 für die meisten Besucher schon das vielfache Mittelalterfest war, so war ich als frischer Neuling doppelt so aufgeregt. Das allererste MPS, wie es wohl seinwürde? Ob es meinen Vorstellungen entspräche? Endlich die großartigen Bands wie Faun, Omnia, Feuerschwanz, Cultus Ferox, Saor Patrol und viele mehr live sehen.
Sehr gespannt und neugierig ließ ich mich bis 14:00 Uhr über das Gelände führen, betrachtete die großartigen Stände mit allerlei Leckerein sowie Ausstattungn, den Duft, das Angebot und ließ die Atmosphäre auf mich wirken. Auch die Sonne ließ sich weken und tauchte das Festival in ein warmes Licht, so dass sich eine Pause auf den Bänken mit Blick auf die Bühne zweifach lohnte. Während Feuerschwanz der Menge einheizte ließ ich meinen Blick über das Gelände schweifen. Dort erblickte ich viele ammüsierende, entspannte und asugeglichene Gesichter. Ich hatte nicht erwartet, dass die Atmosphäre auf einem MPS so fantastisch, beruhigend und unbesorgt sein konnte, das man es fast als Auszeit oder Urlaub ansehen konnte.
Nach der Entspannung ließ ich mich vom Zweijährigen Sohn meiner Freunde zum Spielen im Stroh und auf der Wiese überreden. Schnell wurde auch ich selber wieder zum Kind, konnte den Kopf frei machen und mich beim Strohspielen fallen lassen. Wie unbeschwert die Kinder sich doch stundenlang mit ein paar Strohballen beschäftigen konnten. Wie so einfache Hilfsmittel hier auf dem MPS sovielen Kindern ein Lächeln ins Gesicht zaubern konnten. Beim Spielen im Stroh sowie dem Fangenspiel über das Gelände beim genüsslichem Klang der Mittelalterbands verging die Zeit wie im Fluge.
Bei leichter Dämmerung wurden zunehmend mehr Holzfeuer entzündet, an welchen man sich wärmen konnte oder es gemütlich auf der Bank sitzend betrachten und dem Knacken des Holzes zuhören konnte. Dem Abend entgegend sammelten sichimmer mehr Besucher bei den unterschiedlichen Bühnen, um ihre Lieblingsbands zu sehen. Die Entscheidung fiel mir dabei nicht leicht, was wollte ich unbedingt mal live sehen? Ich entschiedmich dafür, mich zunächst von Omnia verzaubern zu lassen und rundete den Abend beim Abendkonzert von Saltatio Mortis ab, welche mit einer tollen Feuer und Nebenshow begeisterten.
Bei klarem Sternenhimmel und mit dem kleinen Sohn meiner Freunde an der Hand verließe wir gegen 23 Uhr das Festivalgelände und folgten dem Waldweg zum Auto begleitet vom leisen Rauschen des nebenfließenden Flusses. Mit vielen großartigen Eindrücken, diversen Ohrwürmern und voller Vorfrude auf den nächsten Tag schlief ich gegen 1 Uhr endlich ein.
Im Morgengrauen startete am Sonntag ab 7:00 Uhr der zweite Tag des MPSs in Telgte. Gut gefrühstückt, mit Proviant gerüstet und super gut gelaunt zogen wir trotz schlechtem Wetterbericht um 10:00 Uhr los nach Telgte. Dort erwartete uns schon reges Leben und ein matschiger Boden, durch die ständigen Regenschauer.
Nach der Eröffnungsrede des Marktes schlenderten wir über das Festivaleglände und ließen die ersten Mittelalterbands wie Rapalje, Elmsfeuer und Kilkenny Band auf uns ein wirken. Die ständigen Regenschauer konnten uns die schlechte Laune nicht vermiesen, so spielte ich eine Zeit lang erneut im Stroh und sah danach den Ritterkämpfen zu. Unglaublich wie damals zu Pferd und Fuß gekämpft wurde und wie dies füruns Besucher in kleine „Geschichten“ vorgespielt wurde.
Um der langsam hochkriechenden Kälte entgegen zu wirken durchstöberte ich die Stände nach einem wärmenden, wasserabweisenden Mantel. Nachdem ich einen preiswerten gefunden hatte hielt mich auch der kräftigste Regenschauer nicht davon ab bei Feuerschwanz vor der Bühne zu tanzen und die einzelnen Herrlager zu betrachten. Bei Kirschbier und Met konnte ich hier einige interessante Unterhaltungen führen und wurde so noch neugieriger auf die Welt des Mittelalters. Nach der Stärkung mit einem Pfaffenglück ging es wieder zur Feuerspektaktelbühne um dort Mr. Hurley & Die Pulveraffen zu sehen. Eine großartige Show, trotz erneutem Schauer. Aufgrund des schlechten Wetters verzog ich mich danach unter ein paar Baumwolldächer und genoss die Regengeräusche zusammen mit den Klängen des Abendkonzertes von Feuerschwanz während ich es mir auf den Strohballen bequm machte.
Eine Abschlussrunde über das MPS, ein paar liebliche Kläng von Rapalje und Saor Patrol an der Folk Bühne und ein letztes Kirschbier, danach war das MPS in Telgte um 19:00 Uhr auch schon vorrüber. Mit großartigen Eindrücken, tollen Erlebnissen und ein Gefühl von Glück wie ich es schon lange nicht mehr erlebt hatte ging dieReise zurück nach Hamburg. Ich bin schon jetzt ganz gespannt auf das MPS in Öjendorf, wo ich definitiv auch die Feuershow nicht verpassen mag….
~Dely