Bier – Met – Musik und Tanz: Das fette Ö!

Trotz der schlechten Wettervorhersage fanden sich am Wochenende vom 1.-2. September 2107 hunderte Fans der Mittelalter- und Fantasie-Szene in Öjendorf auf dem MPS ein und sie wurden mit Sonnenschein und fröhlichen Klängen der Bands empfangen. Versengold, Knasterbart, Mr. Hurley und die Pulveraffen, SaMo, The Dolmen, Ye banished Privateers und viele mehr machten das MPS zum größten, lautesten und buntesten der Saison. Gaukler Zauberer, Artisten, Stelzentheater, das Ritterturnier, das Feuerspektakel und diverse weitere Shows boten so viel Abwechslung in zwei Tagen, das man es gar nicht schaffte, das volle Programm auszukosten.

Wie immer startete das MPS mit der Morgenmesse an beiden Tagen, wo die über 60 Herrlager aufliefen und kaum Platz fanden, um sich dem Volke zu präsentieren, da der Platz eine solche Menge kaum zu fassen vermochte. Somit mischten sich die Herrlager unter das Volk und stimmten diese zur Begrüßung ein. Nach einer kurzen Marktrunde fand ich mich mit meinem Partner auf dem Kampfplatz ein, denn wenn die Ritter ihre Pause machten wurde der Platz für den mittelalterlichen Markttanz genutzt. Nach einem 30minütigem Workshop, wo alle drei Tänze kurz erklärt wurden, ging es dann über zum Markttanz mit Musik für die Besucher. Nur ein paar kleine Fehler wurden während der „Aufführung“ gemacht, ansonsten wirkten die Tänze schön fließend. Auch der Innenkreis, welcher von den Erfahrenen Tänzern gebildet wurde, tanzte flüssig in die andere Richtung und kam nicht durcheinander. Wer Interesse am mittelalterlichen Leben hat und zugleich gerne tanzt, sollte sich diesen Workshop mit Aufführung nicht entgehen lassen. Sehr viel gute Laune und Spaß ist hier sicher.

Da der Markttanz wie so oft von der Sonne begleitet wurde, ging es nach einer neuen Runde über den Markt direkt zur nächsten Schänke, um ein erfrischendes Kirschbier zur Abkühlung zu trinken. Im Sonnenschein und Barfuß konnte die Atmosphäre gleich doppelt genossen werden und es gab genug Plätze, wo die Besucher der Musik lauschten, sich ausruhten und den Tag genossen. Der Strohspielplatz und das Bällebad wurden sowohl von spielenden, lauten und sich amüsierende Kindern aufgesucht als auch von Jugendlichen und Erwachsenen, welche sich in ihre Kindheit zurückversetzt fühlten. So konnte man Jung und Alt ausgelassen, albern und ohne Regeln spielen sehen.

Zum Nachmittag hin zeigten die Herrlager sich in ihrer vollen Größe und Pracht beim Marktumzug, wo alle Lager vertreten waren und der Herrlagerumzug von einer Seite des Marktes quer über den Marktplatz bis zum Ende ging und nicht enden zu vermochte. Wer zu diesem Zeitpunkt mal eben schnell von einer Bühne zur nächsten wollte, musste den Umzugs mindestens zweimal durchqueren. Denn allein die Lager SSK und Rhodebrandt zogen jeweils mit mehr als 40 Lageristen unter ihrem Banner mit. Nach knapp 2,5 Stunden endete der Herrlagerumzug ebenfalls auf dem Kampfplatz unter jubelndem Applaus des Volkes.

Trotz ein paar Schauern hielt die Stimmung an, der Met und das Bier wurden ausgeschenkt, es wurde kräftig gefeiert und die Bands heizten richtig ein. Schade nur, dass man sich immer wieder entscheiden musste, wohin man ging. Fiddlers Green oder Knasterbart? Faun oder SaMo?  Um sich auf die Schnelle orientieren zu können und rechtzeitig zur richtigen Bühne zu kommen, gab es dieses Mal an jeder der 5 Bühnen einen großen MPS Heliumballon, der mit einer anderen Farbe tags und nachts die Bühne für alle auf weite Entfernung sichtbar machte. Eine großartige Idee, denn die Ballons waren auch beleuchtet.

Gegen 1 Uhr wurde am Samstag nach dem Pestumzug der Herrlager das Volk gebeten, sich auf den Heimweg zu machen und für die Herrlager begann das Nachtleben. Die Lagerfeuer brannten langsam aus und erhellten noch lange die Nacht und die Schausteller gesellten sich für das ein oder andere Bier zueinander, plauschten und feierten noch ausgelassen. Was ein tolles Fest! Doch schon am nächsten Tag im Morgengrauen sollte es für diese weiter gehen….

Ich finde es immer wieder schön, das MPS in Öjendorf zu besuchen, wobei ich es mittlerweile fast zu groß finde. Die Piratenbühne konnte ich zeitlich leider nicht besuchen und auch einige Stände waren so weit abgelegen, dass es kaum möglich war sie alle zu durchstöbern und ihnen genug Aufmerksamkeit zu geben. Zum Ablenken und zur Ruhe kommen ist es jedoch noch immer ein wunderbarer Ort. Die Handys und Termine können vergessen werden und einfach in den Tag hineingelebt werden, ganz so wie es im Mittelalter der Fall war. Wunderbar, um einfach aus dem Alltag zu verschwinden und etwas Energie und Kraft zu tanken.

Ich freue mich schon auf Hohenlockstedt, welches wohl mein persönliches Abschluss MPS der Saison 2017 wird. Schon jetzt bin ich gespannt, wen ich auf diesem Markt alles antreffe und wer mich sowohl beim Markttanz als auch vor der Bühne aufsucht, um den Alltag weg zu tanzen und das Gefühl der Unbeschwertheit und Freiheit zu genießen.

 

~ Dely

Zur Website: MPS Öjendorf 

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