In Extremo: Funkelnder Jahresabschluss am 22.12.2017

Am 22.12.2018 spielten In Extremo und Fiddlers Green in Hamburg in verschiedenen Locations auf. Die Szene musste wählen und sich dann ganz auf ein Konzert einlassen. Ich habe mich für In Extremo entschieden, schweren Herzens, denn Fiddlers Green soll auch ordentlich eingeheizt haben. Ich hoffe das es nächstes Mal keine Komplikationen gibt.

Während einige sich am Freitag in das Getümmel stürzten, um die letzten Weihnachtsgeschenke zu ergattern, standen die Fans von In Extremo ganz gelassen, aufgeregt und gespannt in der Schlange zum Konzert. Pünktlich wurden die Türen im Theater am Großmarkt geöffnet und die Fans strömten hinein. Die Location war atemberaubend groß, die Decke sehr hoch und man bekam sofort ein tolles Konzertfeeling. Kein Anstehen an der Garderobe, den WCs oder an der Bar. Daher wurde schnell ein Bier geholt und ein Plätzchen vor der Bühne gesichert. Die Stimmung war angespannt und es wurde zunächst sehr ruhig, als die Vorband „Das Brett“ auf die Bühne kam. Skepsis und Unverständnis machte sich im Publikum breit. Diese Band passte leider so gar nicht zum Genre, zudem war der Sound so schlecht, dass man von den vermeintlich guten Texten nichts verstehen konnte und die Stimmung nicht aufkam. Sehr schade, mit Fiddlers Green als Vorband wäre das sicherlich nicht passiert. Naja was solls, die Zeit wurde gut genutzt: noch ein Bier geholt, die Nachbarn kennengelernt und den Merchandisestand von In Extremo besucht!

Dann war es endlich soweit, das Brett war fertig, die Bühne wurde umgebaut und die Stars des Abends heizten dem Publikum endlich so richtig ein: In Extremo – on Stage!

Mit einem riesen knall begann das Konzert mit den neuesten Songs von ihrem Album Quid Pro Quo. Die Stimmung war großartig, mit fremden Fans schunkelte ich in den Abend, mischte im Moshpit mit und konnte auf den Schultern eines freundlichen Herren direkt in die zweite Reihe gelangen und auf die Bühne sehen. Großartig. Diese Stimmung und Freundlichkeit des Publikums zusammen mit der Bühnenshow von In Extremo erwärmt mir jedes Mal das Herz. Von der großartigen Musik und der CD -Performance muss ich wohl wenig sagen, die Akustik in der Halle war auf jeden Fall angemessen für die Größe und Lautstärke des Konzertes. Ohne Ohrstöpsel konnte ich den Abend gut überleben, die Texte selbst in den hinteren Reihen gut verstehen und es gab keine Übersteuerung oder seltsame Sounds.

Man kann sich fallen lassen, die Songs fühlen, tanzen und mitsingen und fühlt sich geborgen und akzeptiert trotz fremder Menschen. Zum Ende des Konzertes flogen Papierluftschlangen durch die Halle, so dass man das Gefühl hatte unter einem Glitzerhimmel zu tanzen. Auch wenn ich viele der Lieder schon auswendig kann, so ist die Show immer wieder überraschend gut und das Feeling einzigartig. In Extremo schafft es, dass aus den kleinen Fan-Gruppen eine große Gemeinde entsteht, zumindest für den einen Abend.

Schade, dass es nicht geklappt hat, dass Fiddlers Green als Vorband für dieses Konzert wie geplant auftrat. Dies hätte wohl den Rahmen an positiver Stimmung gesprengt. Vielleicht ja das nächste Mal. Ich freue mich zumindest jetzt schon, auf die nächste Tour von beiden Bands und was sich In Extremo für die Bühnenshow ausdenkt. Wenn ihr Mittelalter-Folk Musik mögt, solltet ihr euch ein Konzert von In Extremo nicht entgehen lassen, denn das Abtauchen vom Alltag kann wohl jeder gut gebrauchen.

~ Dely

Websites der Bands:
www.fiddlers.de
www.inextremo.de

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